Berichte

Berichte über stattgefundene Veranstaltungen

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    Tag der europäischen jüdischen Kultur in Hainsfarth

    Am 3. September ist der europäische Tag der jüdischen Kultur. Der Freundeskreis der Synagoge Hainsfarth lädt herzlich um 16 Uhr in die ehemalige Synagoge ein. Werner Eisenschink und Joachim Gericke tragen einen Text über das jüdische Leben im Ries vor. Es handelt sich dabei um einen Dialog zwischen Rieser Bürgern, die sich über das einstige bunte jüdische Leben im 19. Jahrhundert im Ries unterhalten. Das Ganze wird musikalisch untermalt.

    Programmänderung: Wir bitten um Entschuldigung, dass der vorgesehene Film “Ein Sommer in Hainsfarth” aus Gründen des Urheberrechts am 3. September nicht gezeigt werden kann. Er wird zu einem späteren Zeitpunkt gezeigt.

    Der europäische Tag der jüdischen Kultur ist ein Aktionstag, der seit 1999 jährlich am ersten Sonntag im September begangen wird. Er wird in fast 30 europäischen Ländern von jüdischen und nichtjüdischen Organisationen gemeinsam veranstaltet und soll dazu dienen, das europäische Judentum, seine Geschichte, Traditionen und Bräuche in Vergangenheit und Gegenwart besser kennenzulernen. In diesem Jahr lautet das Thema dieses Tages „Memory“ (Erinnerung).

    Eintritt frei !

    Weitere Informationen zu Veranstaltungen an anderen Orten zum Thema: Programmflyer

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    Tal Bassali – Mikwe in Venedig

    Wie angekündigt, fand im Rahmen des Begleitprogramms zur Mikwenausstellung, die noch bis 27.August jeweils an den Wochenenden besichtigt werden kann, ein Gesprächsabend mit einer „Mikwe-Lady“ statt. nämlich mit Tal Bassali. Sie präsentierte sich als charmante junge Frau, Italienerin mit britischem Hintergrund, Mutter von drei Kindern mit Wurzeln auch in Deutschland, genauer, in Oberfranken, in der Nähe von Bamberg. Unter anderem hat sie sich zur Aufgabe gemacht, die Personen zu betreuen, die in Venedig in „ihrer“ Mikwe die Reinigungsrituale der jüdischen Religionsgesetzen praktizieren. Das ist freilich, wie Tal Bassali mitteilt, nicht der einzige Grund, warum jüdische Frauen die Mikwe aufsuchen. Viele genießen den Abstand von Familien- und Alltagssorgen und den geschützten Bereich „women only“. Einmal im Monat sich zu entspannen und sich auf den eigenen Körper zu konzentrieren sei gut für die weibliche Seele, so Tal Bassali. Männliche Glaubensgenossen sind von der Mikwe nicht ausgeschlossen, die Nutzungszeiten sind aber nach Geschlechtern geordnet, wo es keine räumliche Trennung gibt. Männer nehmen die Mikwe aber hauptsächlich an wichtigen Festtagen in Anspruch; ihnen fehlt die natürliche Rhythmisierung des Lebens, der dem weiblichen Geschlecht eigen ist. Tals Mikwe gehört der Einheitsgemeinde, die im historischen Judenviertel von Venedig, dem sogenannten Ghetto ihren Sitz hat. Häufig sind bei Tal Bassali Touristinnen jüdischen Glaubens z. B. aus USA, zu Gast, die „unterwegs“ nicht auf ihren gewohnten Rhythmus verzichten wollen. Venedig hat ja einen Ruf als Reiseziel für Hochzeitsreisen, und so ist es kein Wunder dass Tal Bassali wie sie in rauschendem Redeschwall (Hermann Waltz war in seiner Dolmetscherrolle nicht immer zu beneiden) mitteilt, „plenty of honeymooners“ zu betreuen hat.
    Von dem, was sie über die Aktivitäten des Freundeskreises der Hainsfarther erfahren hat, und von der hervorragenden und respektvollen Restaurierung der Synagoge zeigte sich die englisch-italienische Venezianerin begeistert. Einen Teil ihrer persönlichen Mission sieht sie darin, die jüdische Identität unter den Bedingungen der Diaspora im Bewusstsein der Jüdinnen und Juden wach zu halten. Die jüdischen Traditionen haben Anteil daran, was Europa heute ausmacht, von den jüdischen Sklaven, die am Kolosseum eingesetzt wurden bis zu prägenden Intellektuellen, Staatsmännern und Geschäftsleuten. Deshalb hat sie die Zehud Jewish Online School gegründet, mit deren Hilfe Schüler jeden Alters in ganz Europa Hebräisch lernen können.
    Das Publikum bei Tals Gesprächsabend war nicht sehr zahlreich, aber jede/r, der/die dabei war, hat von dem Abend profitiert. Bericht, Foto: Friedrich Wörlen

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    Donnerstag 13. Juli 19.30

    Die Betreuerin der Mikwe in Venedig – Tal Bassali_ kommt am 13. Juli ab 19.30  in die ehemalige Synagoge in Hainsfarth.

    Tal Bassali ist die Ansprechperson für alle Fragen rund um die Mikwe in Venedig und zugleich die Mikwenfrau, die Mikwenbesucher beim Besuch des Ritualbades unterstützt und begleitet.

    Sie ist die Enkelin der aus Sassanfahrt (Hirscheid) im Rahmen eines Kindertransports geflohenen Jenni Morel. Sie hat 12 Jahre in Israel gelebt und nun 18 Jahre in Venedig. Sie hat die Zehoud Jewish Online School gegründet, in der online in Europa jüdische Kinder hebräisch mit einer speziellen Methode lernen.

    In Venedig betreut sie die Mikwe im jüdischen Viertel (Ghetto) und kommt dadurch in Kontakt mit vielen Menschen, vor allem Frauen aus verschiedenen Ländern, die die Mikwe aufsuchen. Bei Ihrem Vortrag in der ehemaligen Synagoge in Hainsfarth berichtet sie über die jüdische Gemeinde von Venedig, die Schule und vor allem ihre Arbeit als Mikwenfrau in der Jüdischen Gemeinde von Venedig. Ein spannender Aspekt Ihres Vortrags liegt in der Integration eines feministischen Ansatzes in einer traditionell geführten jüdischen Gemeinde. Der in Englisch gehaltene Vortrag wird übersetzt.

    Der Kontakt zum Freundeskreis kam über die fotografische Arbeit von Hermann Waltz über Mikwen zustande.