Berichte
Berichte über stattgefundene Veranstaltungen
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Ethische Aspekte aus jüdischer Sicht
Dr. Salomon Almekias-Siegl
Am 25. Juni 19 Uhr in der Synagoge in Hainsfarth
Vortrag mit anschließender Diskussion
Eintritt frei, Spenden erwünscht
Diese Aspekte werden besonders behandelt:
Lashon Hara – Die üble Nachrede
Machloket – Richtig streiten lernen
Tikkum Olam – Von der Verbesserung der WeltDr. Salomon Almekias-Siegl,
Landesrabbiner em. von Sachsen, Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Bamberg
Salomon Almekias-Siegl, geboren 1946 in Marrakesch, lebte ab 1950 in Israel und machte dort seinen Militärdienst. Er studierte zunächst an der Pädagogischen Hochschule von Sde Boker im Negev. Ab 1970 absolvierte er in London ein Studium der Chasanut.
Almekias-Siegl arbeitete als Religionslehrer in verschiedenen Schulen in England und ab 1972 bei den in Berlin stationierten US-Streitkräften. Von 1974 an bekleidete er bis 1995 das Amt des Kantors und Religionslehrers in verschiedenen Gemeinden Deutschlands, unter anderem in Stuttgart, Köln und Berlin. Parallel dazu absolvierte er an der Jeschiwa Zuf-Devash in Jerusalem ein begleitendes Studium und erhielt dort 1994 die S‘micha als Rabbiner.
Die folgenden drei Jahre war er als Rabbiner in den USA tätig.
Im Januar 1998 wurde Almekias-Siegl zum Landesrabbiner von Sachsen berufen und betreute bis 2012 die Gemeinden Leipzig, Dresden und Chemnitz. Im Juni 2003 verteidigte er an der Freien Universität Berlin seine Dissertation auf dem Gebiet des Chassidismus. Ab 2014 war er vorübergehend Rabbiner des Egalitären Minjan in Hamburg. Derzeit ist er Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Bamberg. -
Ein Singspiel für Menschlichkeit und Toleranz
Hermann Waltz, neuer Erster Vorsitzender des Vereins, und Stellvertretende Landrätin Claudia Marb in Vertretung von Landrat Stefan Rößle würdigten jeweils die prägende Persönlichkeit und die Verdienste der scheidenden Vorsitzenden um den Freundeskreis Ehemalige Synagoge Hainsfarth e. V. und dessen Ziel, das Andenken an die erloschene Jüdische Gemeinde in Hainsfarth zu pflegen und für Toleranz und friedliches Zusammenleben allerorts einzutreten.
Gemeinderat Matthias Fritzsche übergab an Sigi Atzmon ein kleines, aber bedeutungsvolles Relikt aus dem jüdischen Leben in Hainsfarth eine „Mesusa“, eine Schriftkapsel, wie sie am Türpfosten jeder jüdischen Wohnstätte angebracht war, mit einem Blatt Pergament, beschriftet mit Abschnitten aus der Tora. Diese Mesusa wurde vor kurzem in einem Hainsfarther Wohnhaus entdeckt und dem Verein als Gedenkstück überlassen.
„Mendele Lohengrin“, ein Klezmer-Singspiel für eine Sängerin, einen Sprecher und Kammerorchester, ist eine Auftragskomposition des ukrainischen Komponisten Evgeni Orkin (Jg. 1977) für das JCOM. Es geht um die Geschichte des armen Straßenmusikanten Mendele Klezmer. Von Heinrich Elchanan York-Steiner, einem ungarisch-österreichischen Schriftsteller und Journalisten, und Zionisten (1859-1934), stammt die zugrundeliegende Erzählung; Martin Valdéz-Stauber hat das Libretto geschrieben. Das Werk ist ein Plädoyer für Menschlichkeit und Toleranz im Zeichen der Musik, aber nicht ohne tragische Aspekte.
Mendele, der Ich-Erzähler, beklagt seinen niedrigen gesellschaftlichen Rang als Straßenmusikant in seinem Heimatort Martinsdorf. Mit Spenden aus der Gemeinde erfüllt er sich seinen Traum, im kaiserlichen Hoftheater die Musik zu hören, die der Kaiser sich vorspielen lässt. Dort gibt man „Lohengrin“ von Richard Wagner. Das wird Mendeles Schlüsselerlebnis:
Ein Student klärt ihn auf: Wagner habe kämpfen müssen, bis seine Musik durchgedrungen sei. Alle eifern jetzt diesem großen Meister nach, und man müsse dazu beitragen, dass die Menschheit dem Verständnis Wagners „entgegenreife“. Die Lobeshymnen finden ein mächtiges Echo in der Seele des armen Mendele.
Mit einer Klezmer-Version des Radetzky-Marsches wechselt die Szene: Wir sind wieder in Martinsdorf.
Als Hochzeitsmusikant versucht Mendele, Kollegen und Publikum von Wagners Lohengrin zu begeistern. Aber das „Orchester“ versagt, die Musik wird zum Desaster. Mendele packt seine Sachen und geht erhobenen Hauptes seines Weges. Man hatte ihm ja gesagt, dass Wagner ausgelacht wurde, weil man ihn nicht verstand, warum sollte Martinsdorf besser sein als Wien?
Mendele hört von einem Musikstudenten die herrschende Meinung, dass Wagner ein Judenhasser sei. Und nicht gespielt werden sollte. Das versteht er nicht: „Fragt man in der Oper, wenn einer den Eintritt bezahlt hat, ob er Jud ist oder Goi? Ist Musik koscher?“ Mendele findet die judenfeindlichen Passagen in den „Gesammelten Schriften und Dichtungen von Richard Wagner“. Seine Welt bricht zusammen.
Die Seiten mit den ruchlosen Äußerungen Wagners-zerreißt er in tausend Fetzen. Dann hebt er mit beiden Armen etwas Großes hoch über sein Haupt empor, schleudert es wild von sich – ein dumpfer Schlag, ein winselnder Laut – die Trümmer des Bassettls (Cello zum Umhängen) von Mendele Klesmer liegen am Boden.
Das JCOM versteht es, mit dreizehn Instrumenten die Geschichte, die von Stefan Merki einfühlsam und dramatisch vorgelesen wird, von Klarinettenjauchzern bis donnergrollenden Basstönen klezmerhaft, dann wieder mit zartesten Streicherklängen Wagner-idyllisch und mit auftrumpfendem Radetzkysound k.u.k.-österreichisch-ungarisch auszumalen. Zeitweilig betätigen sich die Orchestermitglieder auch als ratschende Hochzeitsgesellschaft oder beteiligen sich an Mendeles Wagner-Zerreiß-Aktion. Als Star des Abends gestaltet die aus Wien stammende Mezzosopranistin EtheL Merhaut das Drama mit betörender Optik und Stimme.
Minutenlange stehende Ovationen Blumensträuße für die Protagonisten schließen den auf- und anregendsten Abend in der Geschichte der Hainsfarther Synagoge.
Bericht: Friedrich Wörlen -
Mendele Lohengrihn Ein Klezmer Singspiel
Jüdische Musik war und ist stets ein Spiegel des vielfältigen jüdischen Lebens in Deutschland
Mendele Lohengrin: Ein Klezmer-Singspiel, Komposition von Evgeni Orkin —Musik zwischen Klezmer, Wagner und heute — Mit Ethel Merhaut (Gesang), Stefan Merki (Schauspiel) und Daniel Grossmann (Dirigat) am 20. Mai 2025 um 19:30 in der Ehemaligen Synagoge Hainsfarth
Das Jewish Chamber Orchestra Munich (JCOM) versteht sich als zeitgenössische jüdische Stimme und macht mit immer neuen Allianzen und Formaten jüdische Gegenwartskultur hör-, erleb- und sichtbar. Wir freuen uns sehr,»Mendele Lohengrin« den jungen Komponisten Evgeni Orkin zu Gast zu haben. Sängerin Ethel Merhaut, Schauspieler Stefan Merki, Dirigent Daniel Grossmann und das Orchester bringen »eine unterhaltsame Geschichte mit Musik zwischen Klezmer, Wagner und heute« auf die Bühne.
Inhalt:
Ein armer jüdischer Musikant, der seinen Lebensunterhalt mehr schlecht als recht mit Hochzeitsauftritten verdient, erfüllt sich einen Traum: Von seinem mühsam Ersparten leistet er sich einen Besuch im kaiserlichen Hoftheater in Wien. Zufällig hört er – ohne jedes Vorwissen – Wagners »Lohengrin«. Die Oper verändert sein Leben: Zurück in seinem Shtetl möchte er zu jüdischen Festen nur noch Wagners Melodien spielen, nicht mehr die traditionellen Weisen – das führt natürlich zu einem Konflikt.
HEUTE
Die Fragen, die Mendele bewegten, müssen auch wir uns stellen: „Was hat die Musik mit die Juden zu thun oder mit die Christen? [. . .] Is Musik koscher? Is eine Melodie trefe? Muss man denn Noten einsalzen und auswaschen? Muss man eine Fidel schachten?“
Sexisten, Rassisten, Antisemiten: wie erleben wir heute Kunst, deren Erschaffer politische oder gesellschaftliche Ansichten hatten, die wir nicht teilen?FÜR ALLE
Eine unterhaltsame Geschichte mit Musik zwischen Klezmer, Wagner und heute. Ein charismatischer Schauspieler und eine mitreißende Sängerin. Dazu das bunt besetzte JCOM unter Daniel Grossmann. Lustige, traurige und nachdenkliche Momente. Das kann nur ein gelungener Abend werden!Tickets zum Preis von € 27.– gibt es bei der Tourist-Info in Oettingen und Buchhandlung Lehmann in Nördlingen.
Für Interessierte, die weiter entfernt wohnen: Tickets für die Abendkasse können Sie über unser Kontaktformular bestellen.
Weitere Infos zum JCOM: https://jcom.de/
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Sonderöffnung Freitag 4. April von 14 bis 21 Uhr. Einführung/Vortrag 19 Uhr Sonderführung auf Anfrage
Einladung zur Fotoausstellung DREAM.FRACTURE von Batia Holin aus dem Kibbuz Kfar Aza, Israel.Am Freitag 4. April gibt Hermann Waltz eine Einführung in die Ausstellung mit einem Einblick in die Solidaritätsreise, auf der der Kontakt zur Künstlerin entstanden ist
Dazu
“Situation der Kulturschaffenden in
Israel nach dem 7. Oktober”
Öffnungszeiten der Ausstellung:
27. März bis 5. April 2025 jeweils 14 bis 17 Uhr
Freitag 4. April 14 bis 21 UhrAdresse: Alte Schranne , Bei den Kornschrannen 2, 86720 Nördlingen
Batia Holin stellt sich selbst vor:
“Ich bin Batia Holin. Ich habe 50 Jahre in Kfar Azza gelebt und ein Haus und eine Gemeinschaft aufgebaut, die das schöne Gesicht des Staates Israel waren.
In all diesen Jahren habe ich trotz der Kriege und der Unsicherheit daran geglaubt, dass es möglich ist, in Koexistenz mit unseren Nachbarn zu leben.
Es ist mir tatsächlich gelungen.
In den letzten fünf Jahren habe ich Kfar Azza und seine unmittelbare Umgebung fotografiert, farbenfrohe Bilder voller Optimismus und Hoffnung.
Im Februar 2023 präsentierte ich diese Fotos in einer Ausstellung mit dem Titel „Between Us“ zusammen mit einem Partner aus Gaza, der Fotos von der anderen Seite des Zauns zeigte. Als wir in Kontakt kamen, teilte er mir mit, dass er an meiner Ausstellung teilnehmen müsse, weil er der Welt zeigen wolle, dass nicht jeder in Gaza ein Terrorist sei und dass es Menschen in Gaza gebe, die in Frieden und Ruhe leben und ein Leben voller Kreativität führen wollten.
Ich trank seine Worte mit Durst.
Am Morgen des 7. Oktober wurde alles durch einen gewaltigen Knall unterbrochen. ………….”
Den letzten Satz ihrer Vorstellung erfahren Sie in der Ausstellung. Zur Ausstellung gibt es einen Katalog.
Eintritt frei, Spenden erbeten.
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Pressemeldung zur Demonstration in Nördlingen
Israelbezogener Antisemitismus und Verharmlosung des Holocaust verunsichern Jüdisches Leben in der Öffentlichkeit der Bundesrepublik. In großen Städten bestreiten Gruppen das Existenzrecht Israels, antisemitische Vorfälle nehmen stark zu.
Der Freundeskreis der Synagoge Hainsfarth fühlt sich im Gedenken an das ausgelöschte jüdische Leben im Ries verpflichtet, jüdisches Leben jetzt und in Zukunft wert zu schätzen.
Wir fordern die Politiker aller Parteien auf, den gesellschaftlichen Konsens zu suchen und zu fördern, in dem jüdisches Leben geschützt ist und jüdische Menschen sicher sind.
An der Demonstration am kommenden Samstag wollen wir uns kurz vor der Bundestagswahl nicht aktiv beteiligen, unsere Forderungen richten sich an alle Parteien.
Für den Vorstand
Hermann Waltz
Zum Hintergrund: Eingeladen hatten die Jugendorganisationen von Parteien, die zur Wahl stehen, Grüne, SPD, Linke u.a. Die Nichtteilnahme wurde im Vorstand des Freundeskreises ausführlich besprochen.
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27. Januar – Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Am 27. Januar 1945 erreichten russische Truppen Ausschwitz und befreiten das Konzentrationslager. Was die Befreier dort gesehen und erlebt haben, können unsere Vorstellungen nur ansatzweise erfassen.
Die Ermordung von über 900.000 Jüdinnen und Juden allein in Ausschwitz ist eine geschichtliche Tatsache.Wenn in einer Umfrage 12% der Befragten angaben, davon noch nicht gehört zu haben, ist es unsere Aufgabe als Freundeskreis der Synagoge Hainsfarth, die Erinnerung wachzuhalten.
Wenn sich im Jahr 2025 Jüdinnen und Juden unsicher auf Straßen in Deutschlands Städten fühlen, ist es die Aufgabe der Gesamtgesellschaft, für Sicherheit und freie Entfaltung unserer jüdischen Mitbürger zu sorgen.
Das Erschrecken und Grauen findet Ausdruck in künstlerischen Arbeiten bei Yad Vashem in Jerusalem.
Foto Waltz, Feb 2024 -
Neuer Vereinsvorstand
Von links: Seitherige Vorsitzende Siegrid Atzmon, Bürgermeister Klaus Engelhardt, 2. Vorsitzende Karin-Elisabeth Repa, 1. Vorsitzender Hermann Waltz, Schriftführer Friedrich Wörlen, Schatzmeister Stefan Fackler. Foto: Gerhard Beck Der „Freundeskreis Synagoge Hainsfarth e. V.“ wurde 1994 gegründet. Er steht dafür, dass es im Ries bis zur Shoah eine ausgeprägte jüdische Kultur gegeben hatte. 2007 wurde Sigried Atzmon zur 1. Vorsitzenden gewählt, und sie setzte sich mit ihrer ganzen Person als gebürtige Jüdin mit Fachwissen und Herzblut für das satzungsmäßige Ziel des Vereins ein: „Die Nutzung der Synagoge soll dem Gedanken der Toleranz zwischen den Menschen verpflichtet sein.“ Ihr Wirken fand „höheren Orts“ Anerkennung durch die Verleihung der Bayerischen Verfassungsmedaille durch Landtagspräsidentin Ilse Aigner und des Bundesverdienstkreuzes durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Nun gab die „unermüdliche Streiterin, die sich beharrlich für die Belange und Ziele des Freundeskreises einsetzt“, wie Staatsminister Fabian Mehring in seiner Laudatio zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes sie charakterisierte, den Vorsitz an ihren bisherigen Stellvertreter Hermann Waltz ab. In der Mitgliederversammlung blickte die scheidende Vorsitzende kurz auf das Erreichte zurück, dankte allen, die sie bei der Vielzahl von Veranstaltungen, die sie initiiert hatte, unterstützten, und bekräftigte noch einmal ihr Hauptziel, das jüdische Erbe zu bewahren. Ihr letztes Amtsjahr mit der Ausstellung „Feibelmann muss weg“, Vorträgen des Antisemitismusbeauftragten, und des Hate-Speech-Beauftragten der Justiz, sowie von Professor Dr. Wolf über die Geschichte des Landjudentums, nicht zuletzt aber der Einsatz des Bürgerbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung, Wolfgang Fackler MdL, nannte sie ein erfolgreiches Jahr, und für ihren – Nachfolger im Vorstand hatte sie schon eine weitere Erfolgsmeldung vorbereitet: Das Jüdische Kammerorchester wird im Mai 2025 wieder in der Synagoge konzertieren.
Die folgenden Wahlen verliefen unter der Regie von Bürgermeister Klaus Engelhardt, der kraft Amtes ohne Wahl dem Vorstand angehört, reibungslos: 1. Vorsitzender wurde Hermann Waltz. Zur 2. Vorsitzenden wurde Karin-Elisabeth Repa gewählt, der Synagoge auch als Ort ihrer standesamtlichen Trauung verbunden. Schatzmeister bleibt Stefan Fackler; Schriftführer ist bis zur Wahl einer jüngeren Person Friedrich Wörlen.
Sigi Atzmon wünschte abschließend, dass die Würde der Synagoge als ehemaliges Gotteshaus auch in Zukunft gewahrt bleibe. Mit herzlichen Worten bedankte sich Bürgermeister und Vorstandsmitglied Klaus Engelhardt und überreichte der nunmehr ehemaligen Vorsitzenden einen Blumenstrauß als Anerkennung ihrer Verdienste für den Freundeskreis. Der neue Vorsitzende Hermann Waltz richtete ebenfalls ehrende Worte an Sigi Atzmon, sowie an die scheidende Schriftführerin Walburga Mehl.
Bericht: Friedrich Wörlen -
Chanukka
Chanukah, das Lichterfest 25.12. – 02. Jan 2024 /5785 .
Mit Bedacht haben die Religionen in diese dunkle Zeit Lichterfeste gelegt, so auch Chanukka .Sorgfältig werden am Chanukkaleuchter die Kerzen aufgesteckt, acht für die Tage des Festes und die neunte, der Diener, der Schammes, mit dem man die anderen Kerzen entzündet. Denn die acht Kerzen sollen keinen Dienst erfüllen. Sie sollen nicht dazu da sein, den Raum zu erhellen. Sie sollen nur dazu dienen, an das wichtige Ereignis zu erinnern. Damals, als die Seleukiden das Land besetzten und den Tempel schändeten, damals, als in hartem Kampf der Tempel zurück erobert wurde, da wollten die Menschen voller Freude den siebenarmigen Leuchter wieder erleuchten. Aber mit welchem Öl? Es musste ja ein ganz rituell reines Öl dazu verwendet werden, und das brauchte zur Herstellung genau acht Tage. Nach langem Suchen fand man irgendwo versteckt noch ein kleines Kännchen Öl in einem versiegelten Krug. Es war ja nur ein Tropfen auf einen heißen Stein, es würde höchstens für einen Tag reichen. Aber acht Tage warten, bis das neue Öl fertig war? Nein, das ging einfach nicht. Und so zündeten die Menschen einfach mit dem wenigen Öl die Lichter an. Und das Wunder geschah: Das wenige Öl reichte acht Tage, genau so lange, bis das neue Öl gekeltert war.
Daran erinnert das Chanukkafest, und nach einer genau vorgeschriebenen Ordnung werden die Kerzen entzündet, erst eine dann zwei, dann drei, bis zuletzt alle Kerzen brennen und ihren hellen Schein verbreiten.
Text und Bild von S. Atzmon
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9. November
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